Wer kennt sie nicht die Phänomene, die jeden Menschen in Studium oder Beruf irgendwann einfach ereilen müssen: Muskelverspannungen, Ermüdung, Stress, Hektik und Löcher in der Kreativkurve. Sie alle sind symptomatisch für eine viel zu eng getaktete Lebensrealität, in der selbst Freundschaften zu pflegen irgendwann eine fiese elektronische Dauerbeschäftigung wird. Ständige Performance geht nicht.
Wer sich nicht irgendwann im Burnout oder scheinheilig leistungssteigernden Crystal-Rausch wiederfinden will, der muss rechtzeitig den Stecker ziehen. Oder einfach mal abtauchen. Zumindest zeitweise und ohne Fernflugticket in die Karibik. Die wohl entspannendste und geborgenste Oase der urbanen Regeneration ist das Floating.
Experten und Menschen, die es mehrmals pro Monat praktizieren, sprechen von absoluter Erdung. Amüsant, da man im salzwasser-basierten Schwebezustand sicherlich nichts weniger berührt als die Erde und den Boden der Tatsachen. Nach nur wenigen Minuten erschleicht einen ein vollkommen unarrogantes Gefühl von Erhabenheit. Wer wie in einer Fruchtblase lediglich den eigenen sanften, widerstandfreien Körperbewegungen folgen kann, der findet körperlich und mental voll und ganz zu sich selbst.
Und das ist keine spirituelle Spinnerei. Es werden tatsächlich Erinnerungen an die prenatale Phase wachgerufen. Anstatt die Festplatte zu löschen, genügt es eben oftmals, einfach den Arbeitsspeicher aufzuräumen. Das heisst, wertvolle Erfahrungen werden nicht beseitigt, sondern wieder in den Fokus gerückt. Nicht das Müssen und Sollen, sondern das freie Entfalten und Kreieren nehmen die erste Position im Leben ein.
Nachdem man aus dem Floating-Becken oder –Tank geschlüpft ist, erscheint das erste Tageslicht tatsächlich wieder wie eine vollkommen neue Gelegenheit. Der Energie-Level hat sich wie von selbst aufgeladen, Gliedmassen und Muskulatur fühlen sich so leicht an wie der Geist in unserem Kopf. Kraft schöpfen war wohl noch nie so einfach und wohltuend.